Auftraggeber: Zweckverband Abwasserbeseitigung „Mittlerer Itzgrund“, Coburger Str. 23, 96271 Grub a. Forst

Projektlaufzeit: Fertigstellung 2023

Standort: Meschenbach

Veranlassung und Umfang des Entwurfes

Der Zweckverband zur Abwasserbeseitigung „Mittlerer Itzgrund“ betriebt eine mechanisch biologische Kläranlage mit einer Ausbaugröße von 20.000 EW. Neben den kommunalen Abwässern werden der Anlage auch im erheblichen Maße gewerbliche Abwässer zugeleitet. 

Die ursprüngliche Anlage wurde als Tropfkörper für 14.000 EW im Jahr 1976 erstellt. Eine Erweiterung wurde 1993 vorgenommen (Ausbaugröße von 20.000 EW mit einem Belebungsbecken zur simultanen aeroben Schlammstabilisierung). Die Kläranlage wurde auch mit einer Voreindickung für den Überschussschlamm, sowie einem Dekanter zur Schlammeindickung erweitert. Bedingt durch den baulichen Zustand des Tropfkörpers wurden die Sanierung der Kläranlage berechnet.

Abwassertechnische Alt-Situation

Das anfallende Abwasser wird der Kläranlage im freien Gefälle zugeführt. Am Kläranlageneinlauf ist ein Zulaufpumpwerk vorhanden. Die mechanische Abwasservorreinigung erfolgt über einen erneuerten Feinrechen (Siebweite: 4 mm) mit Rechengutpresse sowie einem anschließenden belüfteten Langsand- und –fettfang (in Gebäude untergebracht).

Der Sand- und Fettfang entspricht den geltenden Bemessungs- und Unfallverhütungsvorschriften. Der Kohlenstoffabbau erfolgte über den Tropfkörper mit 5.500 EW, sowie über die Belebungsbecken mit 14.500 EW. Die Nitrifikation und Denitrifikation erfolgen vollständig im Belebungsbecken. 

Zur Abtrennung des belebten Schlamms vom gereinigten Abwasser ist ein rundes Nachklärbecken mit Schildräumer vorhanden. Die Rücklaufschlammförderung erfolgte über eine Schneckenpumpe. Anfallender Überschussschlamm wurde entnommen und über einen mechanischen Voreindicker und eine Voreindickungsmaschine in ein dreigeteiltes Schlammsilo gefördert. Danach wurde der Schlamm mittels eines Dekanters entwässert und im Müllheizkraftwerk Coburg entsorgt. 

Der mittlere Trockenwetterzufluss zur Kläranlage beträgt etwa 3.500 m³/d bei einem Spitzenzufluss von 250 m³/h. Im Regenwetterfall werden der Anlage jetzt bis zu 1.000 m³/h zugeführt. Dies soll zukünftig auf 200 l = 720 m³/h begrenzt werden. 
Die reale Anschlussbelastung der Kläranlage kann auf Basis der zurückliegenden Auswertung der Betriebsbücher errechnet wurde und es ergibt sich ein 85 %-Wert für den Parameter BSB5 mit rund 22.000 EW. Das mittlere Jahresmittel liegt bei 19.000 EW. Neben den Belastungen für Einwohnerwerte ist eine starke Belastung durch belastetes gewerbliches Abwasser vorhanden.